Berufsvorbereitungsjahr Inklusion
Die Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf Ganzheitliche Entwicklung erfüllen im BVJ I ihre Schulpflicht. Die Dauer des Schulbesuchs beträgt 12 Schulbesuchsjahre, weil die Jugendlichen das BVJ I bis zu 3 Schuljahre besuchen können. Dabei stehen berufliche Orientierung, Erweiterung der Selbstständigkeit und praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern im Mittelpunkt. Das BVJ vermittelt Grundkenntnisse in den beruflichen Schwerpunkten Hauswirtschaft sowie Holz- und Metalltechnik. Weitere Schwerpunkte wie Gesundheit und Pflege sind möglich.
Aufnahmevoraussetzungen
Aufgenommen werden Schülerinnen und Schüler, die mindestens neun Schuljahre absolviert haben und das Abgangszeugnis der Hauptschule besitzen.
Für das BVJ Inklusion ist ein Abschluss- oder Abgangszeugnis der Schule mit dem Förderbereich Lernen oder ein Abgangszeugnis der Realschule plus/IGS (mind. 9 Schulbesuchsjahre sollten absolviert sein) und ein sonderpädagogisches Gutachten für den Förderbereich „Ganzheitliche Entwicklung“ (GE) notwendig.
Ablauf der Ausbildung
Unterrichtsorganisation
Das einjährige Berufsvorbereitungsjahr mit Vollzeitunterricht vermittelt eine Orientierung in zwei möglichen beruflichen Schwerpunkten:
- Hauswirtschaft
- Technik (Holz- und Metalltechnik)
Der Unterricht findet in folgenden Fächern statt
- Deutsch / Berufsbezogene Kommunikation
- Mathematik / Berufsbezogenes Rechnen
- Englisch
- Sozialkunde und Wirtschaftslehre
- Ethik
- Sport / Gesundheitserziehung
- Berufliches Lernen und Arbeiten
- Hauswirtschaft
- Holztechnik
- Metalltechnik
- Arbeiten mit digitalen Medien
- Leben und Beruf
Zusätzlich bieten wir Förderunterricht in Deutsch oder Mathematik an.
Praktikum
Während des Schuljahres lernen die Schüler in zwei Praxisphasen von insgesamt 6 Wochen.
Das Praktikum wird im Unterricht vorbereitet und die Lehrkräfte begleiten alle Schüler durch Besuche vor Ort.
Besonderheiten
- Unterricht in kleinen Klassen, intensive Betreuung möglich
- zusätzliche Unterstützung im BVJ I durch unsere Förderschullehrkräfte
- enge Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeit, Arbeitsagentur und weiteren sozialen Behörden sowie örtlichen Einrichtungen
- Berufsorientierung (hoher Fachpraxisanteil, auch bei Praktika)
- Präventionsveranstaltungen – individuell auf die Bedürfnisse der Klassen abgestimmt.
Individuelle Förderpläne
Für jede Schülerin und jeden Schüler erstellt das Lehrerteam in Zusammenarbeit mit den sozialpädagogischen Fachkräften einen individuellen Förderplan. Bei Bedarf wird dieser mit Eltern/Sorgeberechtigten, der Lerngruppe und den sozialen Diensten abgestimmt.
Abschluss
Die Berufsreife kann im BVJ in einem Schuljahr erworben werden. Das Abschlusszeugnis des BVJ schließt die Berufsreife (Hauptschulabschluss), als ersten allgemeinbildenden Schulabschluss mit ein.
Schüler und Schülerinnen mit dem Förderschwerpunkt „Ganzheitliche Entwicklung“ erhalten ein Abschlusszeugnis der Schule mit dem Förderschwerpunkt "Ganzheitliche Entwicklung".
Schülerinnen und Schüler sind nach dem Abschluss von dem weiteren Besuch der Berufsschule, sofern sie keine Ausbildung beginnen, befreit.
Wie geht es weiter?
Übergangsmöglichkeiten
Übergang in die Berufsfachschule I und nachfolgend in die Berufsfachschule II, um den „Qualifizierten Sekundarabschluss I“ zu erwerben.
Beginn einer Berufsausbildung (Duales System) oder Eintritt in eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme der Bundesagentur für Arbeit.
Um unseren Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf einen bestmöglichen Übergang ins Berufsleben zu ermöglichen, kooperieren wir eng mit der Agentur für Arbeit und dem Integrationsfachdienst AWO RUBIN.
In regelmäßigen Abständen sind Beraterinnen/Berater des Teams "Berufliche Rehabilitation und Teilhabe" in der Schule, um Jugendliche und deren Sorgeberechtigte bei individuellen Fragestellungen aufgrund von spezifischem Förderbedarf bei der Berufsorientierung und Berufswahl zu unterstützen. Durch das Feststellen der individuellen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Jugendlichen, können etwaige Hilfestellungen für den Übergang von der Schule in den Beruf empfohlen und gewährt werden.
Für Schüler und Schülerinnen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf gibt es außerdem die Möglichkeit, das Angebot Übergang Schule-Beruf (ÜSB/BOM) der AWO RUBIN zu nutzen. Die Integrationsfachkraft unterstützt die Jugendlichen bei der Praktikumssuche und begleitet den Weg in ein geeignetes Qualifizierungs- oder Beschäftigungsverhältnis.
Weitere Informationen erhalten Sie hier: https://rubin-awo.org/Dokumente/%C3%9CSB.pdf
Erfolgsgeschichte
Hallo,
mein Name ist Samy, ich bin 18 Jahre alt und seit fast vier Jahren ein Teil der BBS Landstuhl. 2017 bin ich im Berufsvorbereitungsjahr gestartet. Da ich Mitten im Schuljahr kam, ist es mir anfangs ganz schön schwer gefallen Anschluss zu finden und im Unterricht klarzukommen. Mit ein bisschen Unterstützung meiner Lehrer habe ich das Schuljahr trotzdem super gemeistert und konnte in die Berufsfachschule 1 gehen. Dort hatte ich mich schon an die Schule, die Lehrer und meine Mitschüler gewöhnt und fühlte mich wohl in meiner Klasse. Der Unterrichtsstoff wurde zwar ein wenig schwerer, aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen und so habe ich auch das zweite Jahr der Berufsfachschule mit Bravour bestanden. Mit meinem Durchschnitt habe ich es sogar in die Höhere Berufsfachschule geschafft, wo ich jetzt daran arbeite, mein Fachabitur zu erreichen.
Es war zwar manchmal ein anstrengender Weg, aber ich bin stolz, dass ich es geschafft habe.
Ihr könnt das auch!